Zwischen Weihnachten und Neujahr blicken alle zurück auf das ausgehende Jahr. Es ist die Zeit für Housekeeping und Selbstreflektion: Was ist neu, was gut, was weniger gut?
Dieser Blog besteht seit dem 13. August 20201 und kommt 2025 in sein fünftes Jahr. Aus diesem Grund habe ich begonnen, die in meinen Beiträgen reichlich verwendeten Links auf Erreichbarkeit zu prüfen.2 Neu ist auch der Hinweis bei Beiträgen älter als 3 Jahre, dass die Inhalte zwischenzeitlich überholt sein könnten.
Skripte und Programme habe ich dieses Jahr begonnen als Git-Repo in Codeberg zu veröffentlichen.3 Das ist eindeutig der bessere Ort, als diese hier statisch in langen Quellcode-Blöcken zu zeigen, wo niemand anders Verbesserungen vornehmen könnte.
Sofern Zeit und NDAs es ermöglichen, pushe ich das eine oder andere Projekt. Zuletzt war es ein kleines Web-API Tool für eine kommerzielle Dokumentenmanagement-Software.4 Und ich finde, in den wenigen Monaten seit Start ist eine ansehnliche Anzahl an Repos hinzugekommen.
Die Umstellung meiner Videos auf das freie AV1-Format5 reduziert den Platzbedarf und Traffic. In den vergangenen Jahren habe ich diesen Schritt nicht gewagt, um einzelne Browser (hauptsächlich Safari auf Mac- und iOS-Geräten) nicht auszuschliessen. Doch seit September 2023 sollten alle handelsüblichen Webbrowser, auch der Safari, AV1 wiedergeben können.
Mit der Frequenz von einem Beitrag im Monat bin ich ganz zufrieden. Weniger sollte es nicht sein, mehr auch nicht. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Die längeren Blog-Beiträge sind mehr, die Microblogs sind weniger geworden. Die letztere Zahl mehr als verständlich, da ich Gedanken oder interessante Dinge schneller in Mastodon teile als im Microblog.6
Die Praxis der Zweiteilung steht bei mir unter Beobachtung. Bislang entscheide ich nach der Lesezeit, ob was als Blog oder Microblog klassifiziert wird. Alles mit weniger als 3 Minuten Lesezeit wandert in den Microblog. Ausnahmen bestätigen die Regel: Das Recap zu den digitalen Zwillingen7 mit einer Lesezeit von 4 Minuten war inhaltlich besser im Microblog aufgehoben.
Bereits in 2023 habe ich die “Kaffee-Spenden” Funktion eingeführt, von der 2024 auch einige Gebrauch gemacht haben. Dafür an dieser Stelle vielen herzlichen Dank für jede Kaffee-Spende! Auch in 2025 wird es keine Monetarisierung mit Werbung, sponsored Content, VG Wort oder dergleichen geben. Ein symbolischer Kaffee ist daher immer willkommen!
Nicht fehlen darf die Git-Visualisierung des Blogs von 2020 bis heute, wie immer erstellt mit gource:8
Video im AV1-Format. Wenn Sie es nicht sehen, nutzen Sie einen Browser/App (noch) ohne AV1-Unterstützung.
Die Beiträge mit den meisten Reaktionen in Form von Nachfragen oder Feedbacks waren die sieben Security Tipps für Windows9 sowie Backups in Unternehmen.10 Wer beide sauber als PDFs archiviert haben möchte, für den habe ich mit Pandoc und meinem PDF-Workflow11 entsprechende PDFs zum Download erstellt.
- Sieben Security Tipps für Windows vom 06.05.2024 (PDF-Download)
- Backups in Unternehmen vom 08.09.2024 (PDF-Download)
Zu den weniger schönen Dingen in 2024. Für mich persönlich habe ich viel zu viel Zeit in diversen Foren und Kommentarfunktionen von anderen Blogs verbracht. Das tut mir nicht gut wenn ich dort versuche, mit Menschen zu diskutieren. In meiner direkten Art benenne und widerlege ich Bullshit als solchen. Doch in Ermangelung von Erfahrungswerten oder Wissen schalten andere in den ad-hominem12 Modus und vergiften aus der Anonymität heraus jeden Diskurs. Sowas muss ich mir nicht geben und reduziere daher mein Engagement dort.
Vor genau 20 Jahren hat der Psychologe John Suler den Online Disinhibition Effekt wissenschaftlich beschrieben.13 Das ist der Fachbegriff für genau dieses Rumpöpeln und Beleidigen. Begünstigende Faktoren im Internet sind:
- Du kennst mich nicht (Dissoziative Anonymität)
- Du kannst mich nicht sehen (Unsichtbarkeit)
- Du kannst nicht sofort antworten (Asynchronität der Kommunikation)
- Ich sehe nur, was ich sehen will (Solipsistische Introjektion)
- Alles so schön unverbindlich hier
Da ich unlängst die RSS-Feeds von Heise und Golem sowie einer handvoll anderer Medien aus meinem Feed-Reader geworfen habe, bin ich zuversichtlich, künftig der Versuchung irgendwo meinen Senf hinzuzufügen, nicht mehr so schnell zu erliegen.
Als Ausblick auf 2025 kann ich bereits die nächsten Beiträge ankündigen. Da wäre zum einen der dritte Teil der Serie “Arbeiten in der Kommandozeile”. Zum anderen ein Beitrag, wie mit geschickter Anwendersoftware-Auswahl vor einer Linux-Migration diese insgesamt einfacher zu bewerkstelligen ist.
Zusätzlich steht im 1. Halbjahr 2025 die TISAX-Zertifizierung eines größeren Industriekunden an, wo ich mit Sicherheit viel und neuen Input erhalten und hier schreiben werde.
In diesem Sinne,
We’ll take a cup o’kindness yet
For auld lang syne
Euer,
Tomas Jakobs
https://blog.jakobs.systems/micro/20241101-kill-deadlinks-in-hugo/ ↩︎
https://blog.jakobs.systems/micro/20241016-hyperv-backups-faq/ ↩︎
https://blog.jakobs.systems/blog/20240506-service-tips-windows/ ↩︎
https://blog.jakobs.systems/blog/20240908-gitops-veeam-ersatz/ ↩︎
https://blog.jakobs.systems/micro/20210427-pandoc-workflow/ ↩︎
https://en.wikipedia.org/wiki/Online_disinhibition_effect ↩︎