Hinweis: Dieser Artikel ist älter als 3 Jahre
Inhalte, Quelltexte oder Links können zwischenzeitlich überholt sein.
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Software-Entwickler oder Hersteller, die Electron in Ihren Apps einsetzen, gehören geteert, gefedert und öffentlich an einen Pranger gestellt. Den gibt es sogar1.
Seit vielen Jahren bekannt: Electron ist wie Flash nur für den Desktop2. Es ist Inbegriff für Bloatware3 und macht aus jedem leisen, schnellen und energieeffizienten Notebook etwas lautes, träges und nur noch am Stromkabel zu betreibendes etwas. Für überschaubaren Javascript-Code werden Millionen an Codezeilen eines Webbrowsers und Webservers als Overhead mitgeschleift. Der komplette Stack für jede einzelne App. Macht sich auch in Terminalserver-Umgebungen besonders bemerkbar, wenn irgendwelche hippe Chat-Clients gleich drölfzigfach zum Einsatz kommen.
Warum ausgerechnet heute einen Rant zu Electron? Weil der Lets-Encrypt Root-CA-Change zum Monatswechsel zum tragen kommt. Sämtliche Electon-Apps, die auf Lets-Encrypt Websites zugreifen, werden durch das abgelaufene IdenTrust DST Root-CA in den Abgrund gerissen4. Mein Lieblings-Quote kommt von User doesdev:5
Well, this is a particularly disastrous bug. Certificate chain is completely valid by every metric and using every client… except Electron (…) We’re pretty much dead in the water at the moment.
Es betrifft kleine Notizen-Apps wie z.B. Joplin6 und große Apps wie VS-Code von Microsoft7. Es ist ja nicht so, dass der Wechsel bzw. das auslaufende Root-CA überraschend über Nacht hereinbrach8.
Meine Empfehlung: Finger weg von allem, wo Electron drin steckt. Belohnt keine faule, einfach nur schmerzbefreite Web-Entwickler, die nicht im Stande sind, native Clients zu programmieren und Ihr schwarmdummes Unvermögen als technische Schulden9 auf die Anwender kippen.
Der Charles-Darwin-Award geht übrigens an jene, die Ihre 2-Faktor Zugänge und Kennwörter in Electron Passwort-Managern nutzen.
In diesem Sinne,
einen guten Start in die neue Woche!
Tomas Jakobs