Hinweis: Dieser Artikel ist älter als 3 Jahre
Inhalte, Quelltexte oder Links können zwischenzeitlich überholt sein.
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Eine bisher mir unbekannte App habe ich beim Stöbern im Nextcloud App-Universum entdeckt. Selten schafft es etwas so schnell in meine produktive Toolchain. Die App hat den schlichten Namen “Edit Files with LibreOffice”1 und macht genau das. Nach der Installation erscheint im Web-Frontend nur ein unscheinbarer Eintrag im Kontextmenü eines Office-Dokuments. Das reicht zum Überwinden einer funktionalen Lücke zwischen Online-Editoren und dem Offline-Bearbeiten von Office-Dokumenten.
Zugegeben, ich bin kein Freund von Collabora oder Onlyoffice. Beide benötigen neben den entsprechenden Servern eine dauerhafte und stabile Internetverbindung, die im digitalen Entwicklungsland Deutschland mit seinen wechselhaft-schwachen oder nicht vorhandenen Internetverbindungen mitunter dazu führen, dass Dokumente unbrauchbar werden. Der Weg über lokal gesyncte Dokumente ist häufig auch keine Option. Wie oft steckt eine gesuchte Datei genau nicht im Sync? Und das direkte Arbeiten und Navigieren in WebDAV-Ordnern im Gnome funktioniert zwar zuverlässig, erfordert aber auch eine dauerhafte Verbindung und ist quälend langsam. Oftmals ist es schneller, eine Datei manuell im Web-Interface herunter- und nach der Bearbeitung anschliessend wieder hochzuladen. Effektiv geht anders.
Auf meinen Linux-Debian Desktops klappte die kleine App auf Anhieb. Bei erstmaliger Anwendung erfolgt vom Firefox-Browser die Rückfrage und Zuweisung des entsprechenden Dokumenten-Handlers vnd.libreoffice.command mit der am Gerät installierten LibreOffice Installation. Dabei ist es unerheblich, ob diese aus einem Flatpak kommt oder dem Standard-Repo. Einzige Voraussetzung ist eine neuere LibreOffice Programmversion 7.2 oder höher.
In LibreOffice erfolgt die Rückfrage nach Zugangsnamen und Passwort und einem Master-Passwort zum Schutz des internen Passwort-Stores. Hier habe ich einen App-Token aus meiner Nextcloud eingefügt.
Da die Geräte vollständig von mir kontrolliert und auch sonst keine offenen Office-Dokumente mit anderen tauschen, habe ich das Masterkennwort aus Convenience-Gründen ausgeschaltet. Mein Vertrauen in den LibreOffice Passwort-Store ist ohnehin sehr gering.
Das Öffnen und Speichern von Dokumenten aus der Nextcloud im Webbrowser mit der lokalen LibreOffice Installation klappt wunderbar und ist superbequem. Überall dort, wo eine Nextcloud mit Ihren Freigaben als SMB-Netzwerklaufwerk-Ersatz Verwendung findet, ist dieses Tool unverzichtbar.
Kudos an die EntwicklerInnen bei allotropia!2
In diesem Sinne,
Euer Tomas Jakobs