Ein größerer ISP aus München hat derzeit thermische Probleme und wird in diversen Foren und Newsseiten mit erzürnten Postings und Hasstiraden beschimpft.1 Dabei täte es den meisten Schreiberlingen gut, vorher in Ihre Verträge und AGBs geschaut zu haben.2
Der Provider stellt eine Verfügbarkeit der physikalischen Anbindung seiner Object Storage Infrastruktur, Webspace-Pakete, Dedicated Server, Virtual Dedicated Server sowie VPS von 95% im Jahresmittel her.
95% ist im Vergleich mit anderen ISPs eine geringe Verfügbarkeit. Das sind volle 18 Tage Downtime im Jahr, mehr als ein halber Monat. Netcup hat zum Beispiel 99,6%, was nur 1,5 Tage wären.3
Bitte nicht von schwammigen Formulierungen wie z.B. bei IONOS auf’s falsche Gleis führen lassen:4
IONOS SE verpflichtet sich wirtschaftlich angemessene Anstrengungen zu unternehmen, um eine Verfügbarkeit der Private Cloud von mindestens 99,95 Prozent im Monatsmittel zu erreichen.
Ein “versucht” ist hier in etwa wie ein “stets bemüht” und hilft niemanden mit einem kritischen System weiter. Wer also nicht auf seine Server verzichten kann, schafft Redundanzen. Dann kommt zum 5,- EUR VPS halt ein Zweiter oder Dritter mit Load-Balancing5 hinzu.
Verträge kennen und lesen sind in der IT so wichtig.
Risikoanalysen ebenfalls.
In diesem Sinne,
Euer Tomas Jakobs