12. November 2024, 14:30
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User, die auf Displays starren

Ein Gedankensplitter vom gestrigen Abend, als ich meinen Schneider Euro-PC1 aus dem Jahr 1988 gestartet habe. Obwohl Zugriffszeiten und Übertragungsraten des 3,5" 720 KB Diskettenlaufwerks2 nicht ansatzweise mit heutigen Speichermedien vergleichbar sind, startet das 36 Jahre alte MS-DOS 3.3 Betriebssystem3 binnen 9 (in Worten: “neun”) Sekunden.

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Ein Gegencheck mit meinem modernen Thinkpad unter Linux ergab knappe 13 Sekunden wenn die Eingaben für die Festplattenverschlüsselung und Benutzeranmeldung außer Betracht bleiben. Ein weiterer Check an einem typischen Windows-Client ergab satte 35 Sekunden, ebenfalls ohne Eingaben für ein Passwort. Und wehe das Rollback eines zuvor fehlgeschlagenen Updates schlägt zu, dann wird das Hochfahren zur minutenlangen Qual.

Dass Funktionen eines Single-User4 Betriebssystems technisch betrachtet nicht vergleichbar mit den heutiger Systeme sind, geschenkt. Einem wartenden Anwender, egal ob heute mit einem aktuellen oder vor 36 Jahren mit einem damals aktuellen System, hilft das wenig. Seine Wartezeit ist im besten Falle gleich, meistens sogar schlechter geworden. Und das, obwohl die Gesamtleistung der Rechner in den letzten Jahrzehnten exponentiell5 regelrecht explodiert ist.

In diesem Sinne,
Tomas Jakobs

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