In Erwartung eines baldigen Handelskrieges zwischen EU und USA,1 ein kostenloser Servicetipp: Reduziert IT-Abhängigkeiten zu US-BigTechs! Die Empfehlung kommt nicht aus dem luftleeren Raum. Bisher habe ich als Beispiel immer die Münchener Softwarefirma Pure Labs genommen. Als 2021 ein Entwickler sein Notebook in einem für die USA nicht genehmen Land öffnete, wurde in Folge der Microsoft GitHub-Firmenaccount für alle Mitarbeiter gesperrt.2
Ein aktuelles Beispiel ist Erik Uden, ein junger Webentwickler aus Norden berichtet in seinem Mastodon-Profil am 1. Februar 2025, wie er ohne Vorwarnung plötzlich seines Oracle-Kontos und der dort gehosteten VMs, Container und Daten regelrecht entsorgt wurde.3
Es begann am 25. Januar 2025 mit nicht mehr erreichbaren Servern. Anmeldeversuche im Kundenportal funktionierten auch nicht mehr. Nach Kontaktaufnahme mit dem Support erfuhr er, von der Accountlöschung. Sein Anliegen konnte auch nicht irgendwohin eskaliert werden, da er im System schlichtweg nicht mehr existent war.
Auf die Frage, was er machen könnte, um das künftig zu verhindern, war die Antwort eindeutig: Dass es kein “künftig” geben werde:4
“Oh, don’t worry. You don’t have a future at Oracle. This will not happen to you again, as we don’t allow for you to make another account.”
Uden betont, dass er nichts regelwidriges mit den angemieteten Oracle-Servern angestellt und auch alle Rechnungen stets bezahlt habe. Er fragt sich jedoch, ob es einen Zusammenhang zu einem kritischen Beitrag zu Larry Ellison gibt.5
Nach einer Woche nutze er seine mediale Reichweite. Sein Trööt ging viral in mehreren Blogs und Internet-Foren. Erste News-Outlets begannen zu berichten. Umgehend nur 12 Stunden nach dem “public meltdown” kam eine Mail von Oracle, sein Account sei wieder hergestellt.6
Bemerkenswert an der Sache ist neben der nicht vorhandenen Kommunikation und der Ohnmacht etwas anderes: Es kann wirklich jeden treffen. Unternehmen mit Verantwortung für Ihre Mitarbeiter wissen das und sorgen vor.
In diesem Sinne,
Euer Tomas Jakobs